Trotz ihrer Abgelegenheit ist die Klosterruine in Paulinzella ein Geheimtipp für alle Liebhaber der romanischen Architektur. Schon von Weitem beeindruckt die monumentale Klosterkirche, die zu den bedeutendsten romanischen Bauwerken Deutschlands zählt.
Gegründet wurde das Kloster mit dem ursprünglichen Namen Marienzelle durch die sächsische Adlige Paulina (1067 -1107) nach den Regeln der Hirsauer Reformbenediktiner. In den Jahren 1105/06 entstanden die Fundamente und Teile des Presbyteriums der Klosterkirche. Nach der Vollendung des Langhauses wurde 1124 die dreischiffige Basilika geweiht. Danach begann der Ausbau der westlich an das Langhaus anschließenden Vorkirche und der Doppelturmanlage als westlicher Abschluss des Kirchenbaus. Bis um 1160 waren vermutlich auch diese Bauteile fertig gestellt. Im Süden schloss sich an der Kirche der vierseitige Kreuzgang mit den umgebenden Klostergebäuden an.
Mit Einführung der Reformation wurde das Kloster 1534 aufgehoben und gelangte in den Besitz der mit den Vogteirechten betrauten Grafen von Schwarzburg. Sie ließen nach 1542 ein Amtshaus und nach 1600 ein Jagdschloss im Klosterareal errichten, während die Konventsgebäude abgetragen wurden. Um 1800 erlangte die Kirchenruine durch das erwachende Interesse am Mittelalter zunehmend Beachtung. Zu den Besuchern der Ruine gehörten auch Schiller und Goethe.
Kulturfestival:
Ein Kulturspektakel der besonderen Art ist das alljährlich im Sommer in der Klosterruine stattfindende Kulturfestival.
Museum zur Kloster-, Forst- & Jagdgeschichte:
Das Jagdschloss dient heute als Museum zur Kloster-, Forst- & Jagdgeschichte. Es ist eine Außenstelle des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg in Rudolstadt.
Auf einer Ausstellungsfläche von 350 m² zeigt das Museum die Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters, verweist auf die Bedeutung der Waldnutzung und geht auf die Entwicklung von Jagdwesen und Forstwirtschaft im Fürstentum Schwarzburg/Rudolstadt ein.
Weiterhin beherbergt das Jagdschloss vorübergehend die Ausstellung „Vom Steinbeil bis zur Motorsäge“ aus dem Forstamt. Nach der Sanierung des Forstamtes wird diese wieder umgelagert. Hier erhält man einen Überblick über die Entwicklung der Technik in der Forstwirtschaft vom einfachsten Handarbeitsgerät bis zur Motorsäge.
Öffnungszeiten:
April - Oktober: 10 - 17 Uhr (Montag/ Dienstag geschlossen)
Anschrift:
Tourist-Information im Jagdschloss Paulinzella (geöffnet von April-Oktober)
OT Paulinzella Nr. 3
07426 Königsee
Telefon: 036739/31143
Fax: 036739/34399
E-Mail: museum-paulinzella@heidecksburg.de